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Interview mit Mag.a Martha Harreiter, LL.M. BA, Wirtschaftsmediatorin

  • Autorenbild: Mag.a Martha Harreiter, LL.M. BA
    Mag.a Martha Harreiter, LL.M. BA
  • 24. Nov.
  • 2 Min. Lesezeit

Was unterscheidet Sie von anderen Unternehmensberater:innen am Markt?


Ich grenze mich deutlich von klassischer Unternehmensberatung ab und konzentriere meine Tätigkeit ausschließlich auf Wirtschaftsmediation. Die bearbeite ich dafür im weiten Sinne: ich betreue sowohl interne Themen, d.h. ich arbeite mit Teams und Abteilungen, als auch extern, wo ich zwischen Organisationen bzw. Geschäftspartner:innen vermittle.


Es gibt eine Vielzahl von Berater:innen, die mit ihren Strategien Abläufe und Strukturen im Unternehmen verbessern und mit ihrem Know-How neuen Input in das Unternehmen bringen wollen. Das kann wertvoll sein. Es kann aber auch auf Widerstand im Unternehmen stoßen, was dann besonders in der Phase der Umsetzung auffällt.


Wieso begegnen Mitarbeiter:innen den Vorschlägen von Berater:innen mit Widerstand?


Der Punkt ist: Man muss die vorhandenen Ressourcen im Unternehmen ebenso sehen, wie die Ressourcen von außen. Es dankt einem nicht jede:r Mitarbeiter:in, wenn das nächste Berater-Programm ausgerollt wird, für das ein erfahrener, teurer Experte verantwortlich ist.

Warum? Weil sich Mitarbeiter:innen mit ihren eigenen Kompetenzen übergangen fühlen. Dann reagieren sie in der Konsequenz gegenüber Ratschlägen der Berater:innen von außen ablehnend. Nicht immer, aber meistens. Wenn die Wertschätzung und Einbettung der Mitarbeiter:innen in die Prozesse da ist, sieht die Sache anders aus.


Wie löst man diese Dilemma-Situation, wenn man Dinge und Abläufe verbessern will? Das ist schließlich hoffentlich auch im Interesse und zum Vorteil der Mitarbeiter:innen...


Es ist für Mitarbeiter:innen, gerade bei langjährigen Beschäftigungen, enorm wichtig ihre Selbstwirksamkeit zu spüren, und zu erleben. Wer gestalten kann, fühlt sich respektiert, fühlt sich wertgeschätzt. Der bleibt aktiv dabei und entgleitet mir als Chef:in oder Unternehmer:in nicht in die passive Arbeitsmentalität ("ich bekomme mein Geld jeden Monat und werde für's Da Sein bezahlt, das war's, mehr kümmert mich nicht").


Was kann Team-Moderation hier bewirken? Inwiefern macht die einen Unterschied?


In Team-Moderationen, wie ich sie durchführe, geht es genau darum, diese Sichtbarkeit und Selbstwirksamkeit aller herzustellen und dabei neue Wege für die gemeinsame, erfolgreiche Zusammenarbeit zu entdecken.


Ich bringe keine Konzepte von außen mit. Dafür schaffe ich den geeigneten Rahmen und eine vertrauensvolle Umgebung, in der Mitarbeiter:innen ihre Ideen sichtbar machen können. Einen Raum, in dem deutlich wird, welches Potenzial bereits im Unternehmen steckt: Nämlich das häufig unterschätze, immense Know-How der Mitarbeiter:innen selbst.

Ist das Know-How erst einmal aufgedeckt, unterstütze ich Unternehmen dabei, wie sie dieses praktisch umsetzen können und begleite sie bei dieser Umsetzung.


Mag.a Martha Harreiter, LL.M. BA                  Wirtschaftsmediatorin
Mag.a Martha Harreiter, LL.M. BA Wirtschaftsmediatorin

Wie läuft die Umsetzung in der Praxis ab? Welche Erfahrungen machen Sie dazu?


Ein großer Vorteil der Arbeit mit den eigenen Ressourcen im Unternehmen ist, dass man sich relativ sicher sein kann, dass die Mitarbeiter:innen das, was sie selbst eingebracht und angeregt haben, als Weg der Veränderung auch positiv und proaktiv mittragen. Letztlich sind Mitarbeiter:innen in großem Ausmaß für die Identität und die Werte des Unternehmens verantwortlich. Diese Grundfesten auf eine stabile Basis zu stellen, erweist sich allerspätestens in Krisensituationen als großer Mehrwert für die Resilienz und den Zusammenhalt eines Unternehmens. Langfristige Erfolge sind nur möglich, wenn sich alle dafür einsetzen.

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